Samstag, 20. Februar 2010

Canyonlands and Arches – Playing Tourist, Part 5.1

Es ist still geworden im Blog die letzten Tage. Die Tastatur hat Staub angesetzt. Die Maus hält Winterschlaf. Oder so. Woran liegt es, dass der letzte Beitrag schon zehn Tage alt ist?

Mit Sicherheit nicht daran, dass ich die letzten Tage nichts erlebt habe – im Gegenteil. Doch von vorne:

Das letzte Wochenende war für mich um einen Tag verlängert, da hier am Montag Washington's Birthday oder auch Presidents' Day gefeiert wurde. Es bot sich also an, die Tage für eine kleine Utah-Erkundungstour zu nutzen. Gemeinsam mit drei weiteren deutschen Gaststudenten mietete ich ein Auto und machte mich am Freitagnachmittag auf zu einer fünfstündigen Fahrt in Richtung Südosten, nach Moab.

Moab ist eine Kleinstadt, die selbst nur sehr wenig zu bieten hat. Für Touristen ist sie dennoch attraktiv aus einem ganz bestimmten Grund: Moab liegt nämlich in nächster Nähe zu zwei Nationalparks, dem direkt vor der Stadt beginnenden Arches und dem etwas weiter entfernten Canyonlands National Park.

Am Samstag standen für uns die Canyonlands auf dem Programm, genauer gesagt, deren nördlicher Teil, das Island in the Sky. Ich möchte nicht viele Worte über den Park selbst verlieren (wer etwas mehr Hintergrundinformation will, kann dem letzten Link folgen), nur so viel: Der von uns besuchte Teil der Canyonlands wird im Westen eingerahmt vom Green River, im Osten vom wesentlich bekannteren Colorado River.  Am südlichsten Punkt dieses Park-Abschnittes vereinigen sich die Flüsse.

Green River und Colorado haben in Millionen von Jahren hier eine wirklich grandiose Canyon-Landschaft geschaffen, die, so sagt man, vielleicht sogar noch überwältigender ist als der berühmte Grand Canyon. Aber ich möchte Bilder sprechen lassen und nicht Worte, also Vorhang auf zur Fotosafari (und drandenken: zum Vergrößern lassen sich die Bilder anklicken):

Am frühen Samstagmorgen fuhren wir los …


… vorbei an freilaufenden Kühen in Free Range Areas (bedeutet: man fährt über einen Gitterrost auf der Straße und ist im nächsten Moment mitten in einer Kuhweide) …


der Sonne entgegen:


Vor dem eigentlichen Nationalparkbesuch machten wir allerdings noch einen Abstecher in den direkt daran anschließenden Dead Horse Point State Park. Hier ergab sich die Möglichkeit für einen ersten Blick in den Canyon des Colorado …


… und auf die umliegende Vegetation …


… der aber schon sehr bald durch den zweiten und dritten Blick übertroffen wurde:



Unter dem Eindruck dieser überwältigenden Eröffnung ging es schließlich, nach einem letzten Blick zurück …


… weiter zum eigentlichen Ziel des Tages, dem Canyonlands-Nationalpark.

Erste Sehenswürdigkeit für uns war dort der Upheaval Dome, ein Krater mit mehr als einem Kilometer Durchmesser, zu dessen Entstehung es verschiedene Theorien gibt – unter anderem wird ein Meteoriteneinschlag angenommen. Hier ein paar Eindrücke vom Krater selbst und von seiner Umgebung:






Die Tour von unserem Parkplatz zum Krater und zurück nahm einige Zeit in Anspruch. Im Anschluss wurde daher ein zweites Frühstück eingelegt, bevor die Aussicht fürs erste wieder aus Autofahrer-Perspektive genossen wurde:


Der nächste Stopp am Green River Overlook bot wieder einen grandiosen Blick über einen Canyon, diesmal allerdings, wie der Name schon sagt, über den vom Green River geformten:



Die Bilder können zweifellos nur einen schwachen Abklatsch des Erlebten wiedergeben: Kilometerweite Aussicht über eine absolut menschenleere Gegend, und, was vielleicht noch beeindruckender war – absolute Stille.

Wahrscheinlich hatten wir an diesem Tag einfach das Glück, das verschiedene Faktoren zusammenkamen: Kein Wind wehte, nur wenige andere Menschen ließen sich blicken und überall lag noch Schnee, der für eine zusätzliche Dämpfung sorgte. Mir fehlen die passenden Worte zur Beschreibung, darum weiter mit Bildern:

Nicht viele Tiere bekamen wir an diesem Tag zu sehen: Die schon gezeigten Kühe, einige Nager, die leider zu schnell und klein für ein ordentliches Foto waren, aber vor allem diese Gesellen:


Der Himmel blieb den ganzen Tag über blau, aber obwohl die Temperatur noch unter Null lag, spürte man die Kraft der Spätwintersonne (vor allem am Abend dann, in Form eines Sonnenbrandes im Gesicht):


Nach einer weiteren Auto-Etappe standen wir schließlich vor dem Mesa Arch, einem Felsenbogen, der schon einen kleinen Vorgeschmack auf den Arches-Nationalpark gab, der ja für Sonntag geplant war:



Es war schon früher Nachmittag, als wir den südlichsten Punkt unserer Tour erreichten, den Grand View Point Overlook. Er bietet einen Blick über beide Flüsse, Colorado und Green River, die von dort aus gesehen irgendwo etwas weiter südlich zusammenfließen.

Ein Blick, der laut Reiseführer an dieser Stelle frei über hundert Meilen Canyon schweifen kann:






Von der nächsten Etappe, einer kleinen Wanderung zum und über den Whale Rock (ein stark abgerundeter Felsen, der in seiner Form mit etwas Fantasie an den Körper eines Wals erinnert), habe ich leider keine vernünftigen Bilder – an diesem Tag hatte ich, ich glaube zum ersten Mal überhaupt seit ich meine Kamera besitze, mit einer randvollen Speicherkarte zu kämpfen. Und ein paar Aufnahmen wollte ich mir unbedingt aufsparen für den krönenden Abschluss des Tages.

Als es nämlich Abend geworden war, kehrten wir noch einmal zum nach Westen gerichteten Green River Overlook zurück, um dort den Sonnenuntergang zu genießen:



Damit beschließe ich die Fototour für Samstag. Es dürfte klar geworden sein, warum ich die letzten Tage nicht zum Schreiben gekommen bin. Falls doch nicht: Ich habe in der letzten Woche mehr als 300 Fotos allein vom Samstag durchsortiert und aufbereitet sowie dreizehn Panoramen zusammengebaut und nachbearbeitet (die übrigens alle hier zu sehen sind). Mit den Bildern vom Sonntag habe ich noch gar nicht angefangen.

Ich hoffe dennoch, dass sich die lange Wartezeit gelohnt hat. Der Bericht vom Sonntag folgt dann im nächsten Blogeintrag.

Gute Morgen, Utah. Guten Morgen, Deutschland (und schöne Grüße auch an meinen Leser oder meine Leserin in Australien)!

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