Montag, 9. November 2009

Hallo, Welt!

Nach knapp einer Woche in Salt Lake City wird es so langsam mal Zeit, dass ich den ersten Eintrag in mein Blog bringe. In den kommenden Wochen werde ich hier, mehr oder weniger regelmäßig, möglicherweise auch in wechselnder Sprache, über meine 180 Tage in Utah berichten.

Wo soll ich anfangen? Am besten wahrscheinlich … am Anfang! Oder noch besser, schon vorher: Zu Beginn des Jahres, als es für mich darum ging, ein Thema und einen Ort für meine Diplomarbeit zu finden, machte ich bei verschiedenen Professoren die Runde um mich über diverse Möglichkeiten zu informieren. Einen Auslandsaufenthalt hatte ich dabei noch nicht unbedingt zum Ziel, jedoch spielte ich mit dem Gedanken. Beim Themenbereich war ich mir allerdings schon ziemlich sicher: Die Arbeit sollte etwas mit medizinischer Bildverarbeitung zu tun haben – was man sich darunter vorzustellen hat und worum es bei meiner Arbeit nun konkret geht, dazu mehr in einem späteren Eintrag. Einer meiner Professoren bot mir Kontakt zu verschiedenen Hochschulen im Ausland an, darunter auch zur University of Utah. Allerdings ist er in einem anderen Themengebiet als der Bildverarbeitung zuhause. Ich fragte also meinen Professor für Bildverarbeitung, ob er mich ebenfalls bei einer Arbeit im Ausland betreuen würde. Nachdem er zugestimmt hatte, kamen wir überein, dass ersterer Professor für mich den Kontakt in die Wege leitete und letzterer meine Betreung übernahm. Um die Sache abzukürzen: Nach einem Skype-Telefonat und mehreren E-Mails war der Rahmen für ein passendes Diplomarbeits-Thema gefunden und ein Zeitraum vereinbart.

Es folgte eine lange Liste an Dingen, die zu organisieren waren: Reisepass, ein passendes Visum im US-Generalkonsulat in Frankfurt, Krankenversicherung, Flug … und natürlich nicht zuletzt eine Unterkunft. Bei der Wohnungssuche war mir zum Glück eine Sekretärin vor Ort behilflich, sodass ich, zwei Wochen vor dem geplanten Aflugszeitpunkt, die Gewissheit hatte, nicht unter einer Brücke übernachten zu müssen (was sicherlich auch beim Grenzübertritt etwas problematisch geworden wäre, da dort unter anderem die Adresse der ersten Übernachtung anzugeben ist).

Am vergangenen Montag, dem 2. November, ging es schließlich los: Mit einer Maschine der United Airlines setzte ich an zum Sprung über den großen Teich:



Der Flug an sich verlief relativ unspektakulär, abgesehen davon, dass sich das Catering bei der Essensplanung wohl etwas verschätzt hatte, sodass es für die Hälfte der Passagiere nur vegetarisches Essen gab. Die zum Teil grandiose Aussicht, wie z.B. im folgenden Bild über Island, konnte ich leider nur selten genießen, da ich keinen Fensterplatz hatte.



Nach etlichen Stunden Flug kamen wir sicher in Chicago an, auf einem der größten Flughäfen der Welt. Abgesehen davon, dass dort ein übereifriger Zollhund meinen Proviant-Apfel beanstandete (den ich letztenendes auch abgeben musste), wurde ich freundlich ins Land aufgenommen.

Es folgte der erneute Check-In meines Gepäcks und nach einer Stunde Warten schließlich der Weiterflug nach Salt Lake City in einer Maschine, die mir eher wie ein älterer Reisebus vorkam. Gegen 20 Uhr Ortszeit, ich war mittlerweile schon ca. 21 Stunden auf den Beinen (man bedenke die acht Stunden Zeitverschiebung zwischen Utah und Deutschland) hatte wir schließlich den Zielflughafen erreicht.

Nun, wir schon, allerdings nicht unser gesamtes Gepäck. Um genau zu sein: Meine Koffer fehlten. Wie sich herausstellte, sollten sie erst mit der nächsten Maschine nachkommen. Wann das allerdings sein sollte, konnte mir niemand so genau sagen. Ich hinterließ also meine Adresse und die Telefonnummer meiner Vermieterin und machte mich endlich auf den Weg zu meiner Wohnung, mit der Aussicht auf ein Bett. Ein Student, der am selben Institut arbeitet wie ich, war so freundlich gewesen, mich am Flughafen abzuholen. Wir legten einen Zwischenstopp an einem Fast-Food-Restaurant ein, und ich aß meine erste Mahlzeit auf amerikanischem Boden: Burger, Pommes, Cola. (irgendwie drängt sich mir gerade beim Schreiben das Wort "Klischee" auf …). Fast hätte ich es vergessen zu erwähnen, aber zu den Pommes gab es nicht wie gewohnt Ketchup, sondern eine Spezialität aus Utah: "Fries Sauce". Wer wissen möchte, was sich dahinter verbirgt, soll mich fragen. Das Rezept ist relativ einfach …

Irgendwann erreichten wir schließlich meine Wohnung und einige Stunden später dann auch meine Koffer. Sie wurden auf der Terasse des Hauses abgestellt – immerhin gefolgt von einem Anruf.

Die folgenden Tage verbrachte ich dann vor allem damit, mich auf dem Campus (riesig) zurechtzufinden, Papierkram (zum Glück nicht so viel, aber es fehlt auch noch welcher) zu erledigen, einzukaufen, mich einzurichten usw.

Es fehlt noch etliches, was ich schreiben wollte; über das Klima, die Stadt, meine Wohnung, den Campus, meinen Arbeitsplatz und nicht zuletzt was es mit dem Namen meines Blogs auf sich hat … aber das soll ja schließlich auch nicht der letzte Eintrag hier gewesen sein! Zum Abschluss noch ein paar Impressionen, das erste Bild aufgenommen an meiner Campusshuttle-Haltestelle, die anderen beiden vor dem "Imaging and Neurosciences Center", wo ich wohl einen Großteil der Zeit in den kommenden Wochen verbringen werde.

Good night, Utah. Good morning, Germany!






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