Sonntag, 31. Januar 2010

Halbzeit

Wenn ich richtig gerechnet habe, dann ist vor etwas mehr als zwei Stunden, um Mitternacht, mein neunzigster Tag in Utah zu Ende gegangen – und damit habe ich die Hälfte der Dauer meines Aufenthaltes hier überschritten, die nämlich genau 180 Tage beträgt.

Wie es sich für ein ordentliches Bergfest gehört, war ich heute – in den Bergen. Nämlich wieder snowboarden in Brighton.

Was gehört noch zu so einer Halbzeit? Ein Rückblick vielleicht, am besten mit einer fachmännischen Analyse von Günter Netzer. Den möchte ich mir allerdings an dieser Stelle sparen, denn um zurückzublicken reicht es eigentlich, die älteren Blog-Einträge durchzustöbern. Was also stattdessen? Vielleicht ein Zwischenfazit und eine kurze Vorausschau:

Zwischenfazit

Mein Projekt hat einen (aus meiner Sicht) ordentlichen Stand erreicht: Zu den im Jahreswechsel-Interview erwähnten Software-Fähigkeiten ist noch eine grafische Oberfläche dazugekommen (um das Ganze auch für einen Nicht-Informatiker bedienbar zu gestalten), außerdem wurde die Software auf verschiedenen Datensätzen getestet und noch ein bisschen "robuster", also fehlertoleranter, gemacht. Was nach wie vor aussteht ist die Erkennung der äußeren Gefäßwandgrenzen. Zur Erinnerung: In meinem Projekt geht es darum, per Software in Magnetresonanztomographie-Bildern des Halses automatisch die Halsschlagadern zu erkennen.

Mein Snowboard-Saisonpass hat sich noch nicht ganz rentiert, dafür muss ich noch mindestens viermal snowboarden gehen. In Anbetracht der Tatsache, dass die Saison in Brighton normalerweise bis in den März oder April läuft, sollte das allerdings kein großes Problem sein.

Mein bisheriger Aktionsradius rund um die Stadt war wohl nicht größer als ca. 50 Kilometer. Das muss sich ändern.

Ich habe, trotz gelegentlichem Fast-Food-Genusses-Verzehrs, bisher weder merklich an Gewicht zugelegt noch einen Diabetes Mellitus Typ 2 entwickelt oder einen Herzinfarkt bekommen.

Meine Kamera hält, trotz der angesprochenen Kälteaussetzer, immer noch tapfer durch. Wahrscheinlich werde ich mir also erst in Europa eine neue kaufen müssen. Dass Elektronik in den USA günstiger zu haben ist, ist nach meiner Erfahrung übrigens ein Mythos.

Mein Fahrrad steht immer noch unbenutzt im Flur. Auch das muss sich ändern.

Mein Englisch hat, nach Aussage einer mir sehr nahestehenden Englisch-Lehrerin, eine schrecklich amerikanische Färbung bekommen.

Vorausschau

Der Februar wird nach bisheriger Planung noch ganz im Zeichen meines Projektes stehen. Ab März will ich dann mit dem Schreiben der eigentlichen Diplomarbeit beginnen. Ich hoffe, dass ich bis dahin alle angestrebten Projekt-Ziele erreicht habe.

Um meinen Aktionsradius hier zu erweitern, sind noch etliche Abstecher in umliegende Nationalparks und Städte geplant. Anzahl und Umfang hängen allerdings stark von der Arbeitsbelastung ab. Ich werde jedenfalls bei gegebenem Anlass in gewohnter Form berichten.

Mein Englisch kann ruhig noch etwas mehr Färbung bekommen. Ich möchte nämlich nicht nochmal erleben, dass mir beim Frisör schon gleich nach dem "Hello" entgegnet wird: "You are from Germany, right?" …

Gute Morgen, Utah. Guten Morgen, Saas-Fee!

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